Jacob Teitel (1850-1939)

Jacob Lwowitsch Teitel stammte aus dem jüdischen Stetl Tscherny Ostrov (damals Russisches Zarenreich, heute – Ukraine, Chmelnitzky Gebiet). Sein Leben widmete er notleidenden Kindern und Jugendlichen. In den Jahren 1921 bis 1933 lebte Teitel in Berlin und setzte sich für die Rechte der Flüchtlinge und ihr Einleben in Europa ein. Sein humanistisches Hilfswerk fand schon zu Lebzeiten internationale Anerkennung.

In Berlin gründete Teitel die „Weltvereinigung Kinder-Freunde“ (1923), in dem er Kinder verschiedener sozialer Gruppen und Herkünfte zusammenbrachte. Im Jahre 1927 initiierte er zusammen mit den Eltern der Flüchtlingskinder das Teitelische Kinder- und Jugendhaus in Berlin. Zu seiner 85. Geburtstag nannte die Jüdische Gemeinde zu Berlin nach ihm die Jacob-Teitel-Mittelstandsküche, welche bis 1939 die Bedürftigen versorgte. Das nach Jacob Teitel benannte Hilfskomitee für jüdische Flüchtlinge in Frankreich und in den USA setzte sein Lebenswerk nach seinem Tod (1939) im französischen Nizza weiter fort.

Nach Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Berlin-Mitte vom 28.08.2020 wurde die Grünanlage zwischen Rosenthaler- und Gormannstraße nach Jacob Teitel benannt. Somit trägt erstmals in Deutschland ein Ort diesen Namen, der an jüdische Flüchtlinge aus dem Russischen Zarenreich erinnert.

Der Schriftsteller Maxim Gorkij nannte Jacob Teitel wegen seiner Lebensart und Menschenliebe den „fröhlichen Gerechten“.

Die Jacob Teitel Akademie e.V. sieht sich als Träger der humanistischen Ideen von Jacob Teitel und Nachfolgerin seines unermüdliches Lebenswerkes.

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Verbsand russischer Juden in Deutschland 1920 1935