Flüchtlingsgeschichte

Migration als Teil der eigenen Geschichte zu begreifen und zu erinnern ist eine wichtige Aufgabe des Vereins. Wir setzen auf wissenschaftliche, mediale und kreative Aufarbeitung der Flüchtlingsgeschichte in Deutschland ein. Unter unseren Projekten: Dokumentarausstellungen, Audio- und Video-Interviews, Theater- und Filmprojekte.

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Poster Duesseldorf A3 finale DuesseldorfEin innovatives Theaterprojekt in einer Zeit ohne Zeitzeug*innen.

Zum ersten Mal in der Theatergeschichte stehen die Biografien der russisch-jüdischen Flüchtlinge in der Zwischenkriegszeit und während des Holocaust im Mittelpunkt einer Aufführung.

Die Biografien der Flüchtlinge (Vera Nabokov- Ehefrau von Vladimir Nabokov, Komponist Artur Lurie, Dichter Ilija Britan, Schauspieler Alexander Murski, Rechtsanwalt Alexis Goldenweiser, Agrarwissenschaftler Dawid Brutzkus) werden von professionellen Schauspieler*innen mit Migrationshintergrund vorgetragen.

Auf der Grundlage von Briefen, Erinnerungen und Texten russisch-jüdischer Flüchtlinge in Deutschland der 1920er bis 1960er Jahre haben Elena Solominski (Idee und Dramaturgie) und Ivan Kuschnir (Musik) unter der Regie von Emilia Kivelevich die Theaterperformance „Displacement – Morgen werde ich nicht sein“ kreiert. Die Aufführung thematisiert die Rolle von Intellektuellen in der Zeit der Diktaturen, aber auch Formen des gesellschaftlichen Widerstandes und der gegenseitigen Solidarität.

Die Worte im Titel der Performance „Morgen werde ich nicht sein“ sind ein Zitat aus dem Abschiedsbrief des Dichters Ilija Britan an seinen Sohn Alexander, geschrieben im französischen Lager Drancy am Vorabend seiner Ermordung.

Gefördert im Rahmen des Festjahres: 321–2021 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland durch: Bundesministerium des Innern und Heimat, Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf. Die Weltpremiere fand am 23. November 2021 in Düsseldorf statt. Weitere Aufführungen in Köln, Leipzig, Hamburg und Essen. (Weiter zur Mappe des Projektes)

Stimmen der Zuschauer*innen:

„(…) der gestrige Abend war eine wirklich wunderbare Performance – vielen Dank an Sie, die tollen Mitwirkenden, die Regisseurin und alle weiteren im Hintergrund Beteiligten! Auch das Gespräch danach, d.h. was die Mitwirkenden in so großer Offenheit erzählt haben, fand ich sehr beeindruckend.“

Dr. Ursula Reuter, Leiterin der Kölner Bibliothek zur Geschichte des Deutschen Judentums e.V.

„Vielen lieben Dank für tolle Aufführung. Das ist ein beeindruckendes und wunderbares Projekt und Sie und Ihr Team leisten großartige Arbeit! Bitte geben Sie unseren herzlichen Dank auch an das ganze Team weiter.“

Dr. Christine Leuchtenmüller, Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., Hamburg

„Diese Aufführung verblüfft mit der Kraft des Spiels und der historischen Parallele zum Problem der Flüchtlinge damals und heute. Der Text der Briefe klingt teilweise so, als wären sie heute geschrieben worden.“

Rebezzin Natalija Kaplan, Düsseldorf

„Mit wenigen Requisiten und großer darstellerischer Präsenz vermochte das Ensemble in Zusammenarbeit mit der Lichtchoreografie den gesamten Raum atmosphärisch zu bespielen.“

Monika Schaefer, DOMFORUM Kultur Köln

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Die Besonderheit der Ausstellung besteht darin, dass die gezeigten Dokumente, Fotografien und Archivalien erstmals die russisch-jüdische Einwanderung in Deutschland als Bestandteil der Flüchtlingsgeschichte zeigen. Im Fokus der o.g. Ausstellung steht die Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen der deutschen und russischen Juden in der Zeit des Antisemitismus in Russland, die Geschichte der russisch-jüdischen Einwanderung in Deutschland in der Zwischenkriegszeit und das humanistische Hilfswerk des Verbandes russischer Juden in Deutschland. Damit wird die Rolle der jüdischen Einwanderung in der Geschichte Deutschlands hervorgehoben. Zudem zeigt diese Forschungsarbeit auf, welchen Stellenwert eine humanistische internationale Flüchtlingsorganisation wie der Jacob Teitel Gesellschaft bis Anfang der 30er Jahre in der Weimarer Republik zugesprochen wurde.

Die Ausstellung zeigt eine thematische Parallele zur aktuellen Flüchtlingswelle in Europa auf. Weiterhin stehen für die Bildungsarbeit vielfältige Text- und Bildungsmaterialien zur Verfügung, u.a. mit exklusiven Fotos zu Themen Fremde, Akzeptanz und Völkerverständigung.

Die Ausstellung ist im Rahmen des Festjahres „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ gefördert und produziert worden. Während der Jahre 2021 bis 2023 wurde sie bisher in acht Städten Deutschlands gezeigt.

04.06.2021 – 28.06.2021, Frankfurt an der Oder, Museum Viadrina
01.09.2021 – 24.09.2021, Essen, Alte Synagoge Essen
20.10.2021 – 03.11.2021, Berlin, Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung
05.12.2021 – 24.12.2021, Düsseldorf, Jüdische Gemeinde K.d.ö.R.
09.11.2021 – 02.12.2021, Hamburg, Carl von Ossietzky Universität, Staats- und Universitätsbibliothek
05.12.2021 – 21-01.2022, München, Mohr-Villa
01.03.2022 – 31.03.2022, Köln, Synagoge-Gemeinde K.d.ö.R.
20.10.2022 – 09.11.2022, Düsseldorf, Landtag NRW
01.02.2023 – 28.04.2023, Hannover, Villa Seligmann

DEMNÄCHST! 19.02.2024 – 01.03.2024, Wiesbaden, Rathaus

Zur Ausstellung erschien ein Katalog: Solominski, Elena: „Helfen bedeutet Leben: Jacob Teitel und der Verband russischer Juden in Deutschland (1920–1935)“ // Hentrich & Hentrich Verlag 2022. Text auf Deutsch und Russisch.

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  • Solominski, Elena: Katalog zur Ausstellung „Helfen bedeutet Leben: Jacob Teitel und der Verband russischer Juden in Deutschland (1920-1935). Hentrich & Hentrich Verlag 2022-
  • „Exil21. Die Zeitzeugen berichten“: Interviews mit Flüchtlingen aus der Ukraine. Das Rahmenprogramm der Ausstellung „#Standwithukraine“ im Auftrag vom ASG-Bildungsforum Düsseldorf, September 2023.
  • „Der Atem der Erde“. Grafic Novel zur Geschichte des Holocausts in der Ukraine. Text: auf Ukrainisch. Kinderbuch für Kinder ab 7 Jahren. Erscheinungstermin: Dezember 2023, Kiew.